Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Kawaraban - Januar 2004

Editorial

Sehr geehrte Mitglieder und Freunde der DJG Berlin, die Monate November und Dezember hatten uns ein reiches und attraktives Programm beschert: das von der Botschaft unterstützte brilliante Konzert von 70 berühmten Koto-Meisterinnen und Meistern in der Komischen Oper; den Film „Osaka monogatari“ mit seinen interessanten Einblicken in die Armenviertel der Mehrmillionenstadt Osaka und mit der hervorragend gestalteten Entdeckungsreise einer Tochter zu der wahren Persönlichkeit ihres Vaters; den Stammtisch mit den interessanten Infos über die mobil kommunizierende Gesellschaft des heutigen Japans, vermittelt über den Computer; die faszinierende Einführung in die japanische Tuschmalerei durch Frau Rita Böhm; das großartige Konzert mit der Geigerin Elisabeth und der Pianistin Julia Glass, das eine große Begeisterung unter den Zuhörern hervorgerufen hat. Den Abschluss bildete der traditionelle Adventskaffee mit der Begrüßung durch den Vertreter des Botschafters, mit unserem deutsch-japanischen Chor unter Frau Abo, einer Vorführung des Schattenspielers Herrn sowie dem gemütlichen Beisammensein und dem gemeinsamen Weihnachtsliedersingen. Über das kommende Jahr des Affen erfahren Sie Wissenswertes in einem Extra-Artikel. Nun bleibt mir nur noch, Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches und glückliches Neues Jahr zu wünschen. „rainen mo yoroshiku onegaishimasu“

Ihr

Günther Haasch

Neujahrsessen

Bereits am 5. Dezember waren alle 110 Plätze für unser diesjähriges Neujahrsessen am 11. Januar im Daitokai vergeben und es gibt bereits eine lange Warteliste. Sollten Sie sich angemeldet haben, aber doch verhindert sein, sagen Sie bitte bis zum 8.1. um 12 Uhr ab, sonst müssen wir Ihnen in diesem Jahr erstmalig den Menüpreis in Rechnung stellen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Frauenkreis

Unser nächster Frauenkreis ist für Montag, den 12.1.2004 von 17.30 Uhr – 19.00 Uhr geplant. Wir wollen uns diesmal über Neujahrsbräuche in Deutschland und Japan unterhalten. Bei unserer letzten Zusammenkunft im Oktober haben wir die erstmalig japanischen Teilnehmerinnen vermisst, deshalb warten wir am 12. besonders auf japanische Damen. Der Frauenkreis existiert bereits seit über drei Jahren und neben den interessanten Themen, über die wir bei unseren Treffen gesprochen haben, haben sich doch eine Reihe von privaten Freundschaften zwischen Japanerinnen und Deutschen herausgebildet. Deshalb hoffen wir, dass wir den Frauenkreis auch in der Zukunft fortsetzen können und laden alle japanischen Damen besonders zur Teilnahme ein. Ort: Jetro Berlin, Friedrichstr. 70, Quartier 205, Eingang Taubenstr. Zeit: Montag, den 12.1.2004 von 17.30 Uhr – 19.00

Bitte berühren Sie den Bildschirm links von der Glastür, Ihnen wird dann von oben geöffnet.

Vortrag von Herrn Dr. Markus Tidten: „Japans neue Außen- und Sicherheitspolitik: ein Tabubruch?"

Japanische Außenpolitik - und seine Sicherheitspolitik als einer seiner integralen Bestandteile - wird seit mindestens einer Dekade nicht nur im benachbarten Ausland, sondern auch in Japan selbst kontrovers diskutiert. Sprechen die einen von einem neuen rechtsnationalen Trend, gekennzeichnet u.a. durch die "Yasukuni-Schrein-Besuche" führender Politiker oder ein neues Verteidigungskonzept mit der Option einer Verfassungsrevision, sehen andere nach wie vor keine gravierenden Veränderungen und beklagen eher den nach wie vor anhaltenden Trend des stillen Trittbrettfahrers US-amerikanischer Pazifik-Politik. Auch in der Innenpolitik polarisieren sich seit ca. einem Jahrzehnt die Meinungen. Sind wir Zeugen eines völlig neuen Selbstverständnisses junger politischer Führungseliten oder ist das solange bewahrte "55-er System" in Japans Parteienlandschaft - wenn auch versteckt und unter neuen Decknamen - immer noch sowohl Rückgrat als auch bleiernes Gewicht gleichermaßen für Japans politischen und sozialen Reformstau? Der Vortrag will sowohl Erklärungen der jüngsten Politkdebatten in und außerhalb Japans anbieten, andererseits aber auch neue Brenn- und Schwerpunkte japanischer Außenpolitik aufzeigen.

Kurzbiographie Dr. Markus Tidten, Jahrgang 1947, Studium der Philosophie, Japanologie und Koreanistik an den Universitäten Bonn, Sophia (Tokyo) und Nanzan (Nagoya). Promotionsstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Dissertation an der Universität Bonn zum Thema „Die sprachlichen und parasprachlichen Determinanten des japanischen Soziativsystems“ (1981, Note: summa cum laude), freier Mitarbeiter am NHK Büro Bonn, Konferenzdolmetscher für das Auswärtige Amt, Lektorate an den Universitäten Bonn, Nanzan (Nagoya), Sophia (Tokyo) zu sprach- und sozialwissenschaftlichen Themen, Gründungsdirektor des Tokyoter Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung (1985-92). Seit 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Asien der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP Berlin, früher Ebenhausen bei München, (vgl.: www.swp-berlin.org). Veröffentlichungen zu außen- innen- und sicherheitspolitischen Fragestellungen in Nordostasien mit Schwerpunkt Japan. Allgemeine Forschungsschwerpunkte: Außen-, Innen- und Sicherheitspolitik Japans, Japans Verhältnis zu Korea, Rußland und China, Japans Rolle in der Region und weltweit, Japans Verhältnis zu den USA.

Zeit: Donnerstag, den 29.01.2004 ab 17.30 Uhr

Ort: Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Saargemünder Str. 2, 14195 Berlin

BVG: U1 bis Oskar-Helene-Heim

Anmeldung: bitte per Fax, Tel. oder E-mail bis zum 27.1.04

Freundschaftsreise

Herr Prof. Kurosaki, den meisten von uns bekannt durch seine Tätigkeit nach dem Erdbeben als Vorsitzender der JDG Kobe und seine gelungene Musikveranstaltung im Musikinstrumentenmuseum im Juli 2000, bereitet die Jahrestagung 2004 des japanischen Dachverbandes in Kobe vor. Dabei schlägt er vor, eine Freundschaftsreise durchzuführen, die vom 15.03. bis zum 25.03 2004 dauert und weit über Kobe, Nara und Kyoto bis zur Japansee und auf der anderen Seite bis nach Shikoku reicht.

Wir beide würden es sehr begrüßen, wenn möglichst viele Mitglieder unserer Gesellschaft teilnehmen könnten und es zu intensiven Begegnungen zwischen uns und den besuchten japanischen Gesellschaften käme.

In einem 1. Teil vom 15. – 20. März 04 kann man teilnehmen am Empfang des Präfekturgouverneurs, des deutschen Botschafters auf einem Schiff in der Inlandssee, an Vorträgen des ehemaligen Japanischen Botschafters in Deutsch-land, Herrn Kume, des deutschen Botschafters, an den Besichtigungen Kobes, Naras und Kyotos und am Zusammentreffen mit den Mitgliedern der betreffenden Gesellschaften.

Die „Freundschaftsreise“ enthält noch einen 2. Teil, der dabei einschließt: den Besuch von Awaji und des Awaji Puppentheaters, von Naruto und seinen Strudeln, von Takamatsu und seiner berühmten Parkanlage, von Himeji, des Kinosaki-Onsens und von Ama-no-Hashidate, der Himmelsbrücke an der Japansee. Wie bei dem 1. Teil sollten Sie dabei nicht sosehr auf die Yen-Preise, sondern mehr auf die Euro-Umrechnung schauen.

Sie haben die Möglichkeit, an beiden Reisen teilzunehmen, können sich aber auch auf die 2. Reise beschränken und vorher oder nachher einen eigenen Reiseteil anhängen, der Sie vielleicht noch weiter in den Norden oder Süden führt. Beide Teile sind zu Preisen kalkuliert, von denen Sie als Einzelreisende nur träumen können. Allerdings müssen Sie Ihre Flugkarte selber bestellen und nach Belieben auch einen Railpass, der für weitere eigene Reisen außerordentlich preisgünstig ist. Dafür nennen wir Ihnen aber eine Förderfirma, die dies alles zu den günstigsten Preisen für Sie organisiert. Bisher gibt es schon mehrere Anmeldungen von unseren japanischen Freunden, 13 Anmeldungen aus Berlin und von unserer Schwestergesellschaft in Frankfurt, wir rechnen aber noch mit weiteren 10 Anmeldungen aus Berlin, so dass wir wahrscheinlich eine angenehme Gruppenzahl von 30 erreichen werden.

Prof. Kurosaki möchte möglichst bis Anfang Januar wissen, wieviele Personen an welcher Reise teilnehmen wollen. Daher bitte ich höflichst um Ihre Anmeldung bis zum 30.12. bei uns.

Auf einem gesonderten Blatt finden Sie die Beschreibung der beiden Reiseteile mit allen Einzelheiten und ich hoffe auf möglichst viele vertraute und auch neue Reisegefährten bei dieser interessanten Frühjahrsfahrt.

Ihr Günther Haasch

Unabhängiges Japanisches Kino 1962-1984

Filmreihe im Arsenal - 12. Dezember 2003 – 5. Februar 2004

Auch in Japan gab es eine Nouvelle Vague, eine filmische Erneuerungs- und Aufbruchsbewegung, die radikale und rebellische Filme hervorbrachte. Dass dieses unabhängige, experimentierfreudige Kino überhaupt entstehen konnte, war das Verdienst der Art Theatre Guild (ATG), einer unabhängigen Produktionsfirma, die zwischen 1962 und 1984 die Heimat des japanischen Autorenfilms war.

Im Jahr 1961 zunächst als Verleih der Filme von Eisenstein, Buñuel, Bresson, Godard, Cassavetes, Tarkowskij (u.a.) mit angeschlossener Kinokette gegründet, begann ATG ab 1967 selbst Filme zu produzieren, die in ihrer Experimentierlust ungeheuer vielfältig sind: Konzept- und Genrekino, Avantgarde und Sexploitation, Underground und Jugendkultur. Die ATG-Filme spiegeln die kulturellen und politischen Umbrüche und Veränderungen in Japan wider, stellen gesellschaftliche Positionen kompromisslos in Frage und setzen sich kritisch mit Tabu-Themen wie (Homo-)Sexualität, Staatsterror und der japanischen Vergangenheitsbewältigung auseinander. Die reichen Bild- und Erzähltraditionen Japans verbinden sich hier mit neuen, zeitgenössischen Sujets. 1986 stellte ATG die Filmproduktion ein, 1992 auch die Verleihtätigkeit. Über Japan hinaus wurden nur wenige der ATG-Regisseure, die alle freie Hand bei der Verwirklichung ihrer Visionen hatten, bekannt, so zum Beispiel Nagisa Ôshima und Shûji Terayama.

Vom 12. Dezember bis zum 5. Februar 2004 zeigen wir 25 Filme, die hierzulande nahezu unbekannt sind – eine einmalige Gelegenheit und ein ganz besonderes Ereignis.

Ort: Kino Arsenal 1 & 2, im Filmhaus am Potsdamer Platz - 10785 Berlin - Tel.: 030-269 55-100 - www.fdk-berlin.de

20.12., 21 Uhr & 22.12., 19 Uhr: Ninja bugei-cho (Band of Ninja), Nagisa Oshima, Japan 1967, OmE, 97 min

23.12., 19.00 Uhr & 25.12., 21.00 Uhr: Otoshiana (The Pitfall), Hiroshi Teshigahara, Japan 1962, OmE, 97 min

26.12., 19 Uhr & 28.12., 19 Uhr: Ningen jôhatsu (A Man Vanishes), Shôhei Imamura, Japan 1967, OmE, 128 min

27.12., 21.00 Uhr & 29.12., 19.00 Uhr: Shinjû Ten no Amijima (Double Suicide), Masahiro Shinoda, Japan 1969, OmE, 104 min

30.12., 19 Uhr:Hatsukoi-Jigokuhen (Nanami: The Inferno of First Love), Susumu Hani, Japan 1968, OmU, 108 min

1.1., 21.00 Uhr & 6.1., 19.00 Uhr: Gishiki (The Ceremony), Nagisa Ôshima, 1971, OmU, 123 min 2.1., 19.00 Uhr & 4.1., 21.00 Uhr: Ryôma ansatsu (The Assassination of Ryôma), Kazuo Kuroki, 1974, OmE, 118 min

3.1., 21.00 Uhr & 8.1., 19.00 Uhr: Sho o sute yo machi e deyô, (Throw Away Your Books, Let’s Go Into the Streets), Shûhji Terayama, 1971, OmE, 119 min

7.1., 19.00Uhr: Kaigenrei (Coup d’état), Yoshishige Yoshida, 1973, OmE, 110 min

9.1., 19.00 Uhr & 13.1., 21.00 Uhr: Matatabi (The Wanderers), Kon Ichikawa, 1973, OmE, 96 min

10.1., 21.00 Uhr: Shûra (Pandemonium), Toshio Matsumoto, 1971, OmE,135 min

14.1., 21.00 Uhr & 16.1., 19.00 Uhr: Matsuri no junbi (Preparations for the Festival), Kazuo Kuroki, 1975, OmE, 117 min

17.1., 21.00 Uhr & 20.1., 19.00 Uhr: Seishun no satsujinsha (Young Murderer), Kazuhiko Hasegawa,1976, OmE, 116 min

18.1., 19.00 Uhr & 21.1. 21.00 Uhr: Tsugaru Jongarabushi (Tsugaru Folksong), Kôichi Saitô, 1974, OmE, 103 min

23.1., 19.00Uhr & 27.1., 21.15 Uhr: Sâdo (A Boy Called Third Base), Yôichi Higashi, 1978, OmE, 102 min

25.1., 19.00 Uhr & 26.1., 19.15 Uhr: Enrai (Distant Thunder), Kichitarô Negishi,1981, OmE, 135 min

24.1., 19.00 Uhr & 28.1., 21.15 Uhr: Tsigoineruwaizen (Zigeunerweisen), Seijun Suzuki, 1981, OmU, 144 min

29.1., 21.00 Uhr & 31. 1., 19.00 Uhr: Kaidan- Ikiteiru Koheiji (The Living Koheiji), Nobuo Nakagawa, 1982, OmE, 78 min

30.1., 19.00 Uhr & 2.2., 19.30 Uhr: Kazoku gêmu (Family Game), Yoshimitsu Morita, 1983, OmE, 107 min

1.2., 19.00 Uhr & 3.2., 21.15 Uhr: Ososhiki (The Funeral / Death, Japanese Style), Juzo Itami, 1984, OmE, 124 min

5.2., 21.00 Uhr: Gyakufunsha kazoku (Die Familie mit dem ungekehrten Düsenantrieb), SôgôIshii, 1984, OmU, 106 min

Japanische Kinderlieder auf Deutsch

Der Bariton Toru Tanabe und der Pianist Matthias Gräff-Schestag haben auf der Grundlage des in unserem Verlag erschienenen und mit Begeisterung aufgenommenen Liederbuchs "Alte und neue Lieder aus Japan" (Bestnr. 9026: 19,80 EUR) eine Auswahl getroffen und eingespielt. Im Booklet sind alle Strophen der jeweiligen Lieder abgedruckt sowohl in Deutsch als auch in Lateinumschrift des Japanischen. Die CD kostet 14,80 € + Vers.kosten :

THIASOS Musikverlag,Birkenweg 15 G,D-64295 Darmstadt

Tel. 06151-339456 (AB), Fax 06151-339457, Email: thiasos@t-online.de, www.thiasos.de

Veranstaltungen

Führungen im Museen Dahlem - Kunst und Kulturen der Welt Sonntags jeweils 11.15 Uhr, Lansstr. 8, 14195 Berlin

Januar

  • 04.01.2004 Manfred Bohms Buddhistische Kunst Ostasiens
  • 11.01.2004 Manfred Bohms Rundgang durch die chinesische Sammlung
  • 18.01.2004 Anja Wolf Landschaften in der japanischen Kunst
  • 25.01.2004 Marianne Schwandt Zeng Mi , Berge und Flüsse’

Februar

  • 01.02.2004 Manfred Bohms Ostasiatische Lackkunst
  • 08.02.2004 Anja Wolf Teezeremonie und Teekeramik
  • 15.02.2004 Marianne Schwandt Berufsmaler der Ming- und Qing- Dynastie
  • 22.02.2004 Jue Zhang Chinesische Keramik
  • 29.02.2004 Beatrice Höller Einflüsse chin. Kunst und Kultur auf Japan
Kenny Endo Taiko Ensemble

Der Taiko-Percussionist ENDO gastiert mit seinem achtköpfigen Ensemble am 4.2.2003 erstmalig in Berlin im Tränenpalast, Reichstagsufer 17,10117 Berlin, www.traenenpalast.de

Vortrag in der Mori-Ogai-Gedenkstätte

Carolin Dunkel, M.A. HUB, hält einen Vortrag über den Film „Der Familienstamm-baum – die Asimilierungspolitik der Japaner“am 15. Januar um 18.00 Uhr in der Mori-Ogai-Gedenkstätte, Luisenstr. 39, Berlin-Mitte. Interessenten sind willkommen!

„Die Kultur Japans“

Tradition und Moderne

Florian Coulmas zeigt anschaulich und prägnant, wie sich die kulturellen Traditionen Japans heute in den Sitten und Verhaltensweisen des Alltags, in den Werten und Überzeugungen, in den Institutionen sowie in kulturellen Ausdrucksformen wie dem Essen oder der Architektur manifestieren. Ein unverzichtbares Standardwerk für alle, die sich für diese noch immer vielfach fremd erscheinende Kultur interessieren.

Denkt man an Japan, so kommen einem zunächst einmal Stereotype in den Sinn. Das „Land des Lächelns“ gilt als Kulturraum, in dem die Menschen bis zum Umfallen arbeiten, strenge Förmlichkeit das Verhalten bestimmt und Tradition und Moderne eine eigenartige Symbiose eingegangen sind. Entsprechend changiert unsere Vorstellung von Japan zwischen Zen-Buddhismus und Japan-Pop, zwischen Kalligraphie und Manga. Ausgehend von der doppelten Frage, was die heutige japanische Kultur von anderen unterscheidet, und verdeutlicht, was unter Kultur zu verstehen ist: das Verhalten im Alltag und die sozialen Beziehungen ( Umgangsformen, Verwandtschaft etc. ); Werte und Überzeugungen ( vor allem religiöser Art); Institutionen wie der Japanzyklus, die Schule oder die Firma; schließlich Formen materieller Kultur ( u.a. Kleidung und Mode, Behausung und Architektur, Essen und Ästhetik). Die Analyse des geistigen Hintergrunds kultureller Traditionen ermöglicht es, Verhaltens-weisen, Wertvorstellungen und Formen der ästhetischen Gestaltung zu verstehen, die auch dem hypermodernen Japan von heute einen ganz eigenen, unverwechselbaren Platz in der zunehmend globalisierten Welt erhalten haben. Florian Coulmas, „Die Kultur Japans“ Tradition und Moderne 334 Seiten mit 31 Abbildungen und 7 Tabellen, ISBN 3-406-50916-9 Preis: 24, 90 € ;Verlag C.H: Beck München, ISBN 3-406-50916-9

Satoshi Otsuka - Ausstellung „Outing“ in de Galerie Murata & Friends

Mit Fotografien und Installationen versucht Otsuka einen „ Ausflug“ in vorgestellte Welten zu inszenieren. In Bildpaaren stehen sich auf Flohmärkten gesammelte Fotografien und einmal in der Vergangenheit selbst gemachte Aufnahmen gegenüber. Fotografien von dem Künstler unbekannten und ihm bekannten Landschaften. Für den Betrachter ist dieser Unterschied kaum sichtbar. Und obwohl dieser Unterschied zwischen bewusst gemachter Erfahrung und zufällig gefundener Erfahrung so fein ist, Otsuka versucht mit ihm, in einen zeitlosen und raumlosen Ausflug zu führen. Die Ausstellung ist noch bis zum 07.02.2004 geöffnet.

Ort: Rosenthaler Str. 39, 10178 Berlin, Tel./Fax: 28 09 90 71

Öffnungszeiten: Mi-Fr 13.00-19.00 Uhr, Sa 12.00-18.00 Uhr (vom 21.12.03-06.01.04 ist die Ausstellung geschlossen)

Sprachkurse der DJG

Wegen großer Nachfrage beginnen wir neue Anfängerkurse bereits wieder im Januar. Der Unterricht findet in der Friedensburg Oberschule Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 8-9, Gebäudeteil 1, Raum 201 statt. Die Dozentin ist Frau Yumiko Aiga (Tel. 6631361). Gesonderte Anmeldungen sind nicht erforderlich, es genügt, wenn Sie sich bei der ersten Unterrichtsstunde bei der Lehrerin registrieren lassen. Sollten Sie bei der ersten Stunde verhindert sein, melden Sie sich bitte telefonisch bei Frau Aiga an. Lehrmaterial: Japanisch im Sauseschritt, Bd. 1, Verlag Dr. Hammes Doitsu gakuin (ISBN 4-9900384-7-9) Anfänger I Beginn: Donnerstag, den 15. Januar 2004., 17.30-19.00Uhr Ende: Donnerstag, den 25. März 2004 Dauer : 10 Doppelstunden, jeden Donnerstag (außer Schulferien) Lehmaterial: s.o. Lektion 1-3 Anfänger II: Donnerstag, den 15. Januar 2004, 19.10-20.40Uhr Ende: Donnerstag, den 25. März 2004 Dauer : 10 Doppelstunden, jeden Donnerstag (außer Schulferien) Lehrmaterial: s.o., Lektion 4-7 Entnehmen Sie bitte den für Sie zutreffenden Preis folgender Liste: Teilnehmeranzahl DJG-Mitglieder Nichtmitglieder 4-5 Erw. 85,- Euro Stud. 60,- Euro Erw 110,- Euro Stud. 90,- Euro 6-7 Erw. 75,- Euro Stud. 55,- Euro Erw. 100,-Euro Stud. 80,- Euro 8-10 Erw. 65,- Euro Stud. 50,- Euro Erw 90,- Euro Stud. 70,-Euro ab 11 Erw. 55,- Euro Stud. 45,- Euro Erw 80,- Euro Stud. 60,- Euro

Jugendkreis der DJG

Wir suchen dringend einen Nachfolger von Paarthiban, der in der Zukunft den Jugendkreis organisiert. Besser wäre es, wenn sich mehrere Interessenten melden würden, um die Arbeit besser zu verteilen und neue Ideen einzubringen. Wir warten auf die Beteiligung unserer jungen Mitglieder und rechnen fest mit einer Flut von Telefonanrufen und E-mail-Angeboten zu Beginn des Neuen Jahres!

Anzeigen

Die Organisation AFS sucht Gastfamilien für japanische Schüler zwischen 15 und 18 Jahren, die Anfang 2004 nach Deutschland kommen, um hier ein Schuljahr zu verbringen: Tel. 040-399 222-55, www.afs.de

Herbstreise der Deutsch-Japanischen Gesellschaft nach Japan - 4.11. bis 18.11.2003

Nachdem in den Monaten davor eifrigst Reise-, Kunst- und Sprachführer über Japan gewälzt, die Reiseroute auf Karten verfolgt worden war, trafen sich am Morgen des 4. November 2003 am Flughafen Tegel um 9.00 Uhr die Teilnehmer der Herbstreise der DJG nach Japan. Für einige erfüllte sich mit dieser Reise ein lang gehegter Wunsch, für andere war es die Gelegenheit japanische Freunde und das Land wieder zu sehen, eine dritte Gruppe (die Bonsai-Liebhaber) freute sich besonders auf den Besuch des „Bonsai-Village“ in Omiya. Nachdem unsere Reiseleiterin Frau Katrin-Susanne Schmidt die Häupter ihrer Lieben gezählt hatte, konnte die Reise mit dem Flug nach Frankfurt/Main beginnen. Ab Frankfurt flogen wir dann nonstop nach Osaka. Japan empfing uns mit sommerlichen Temperaturen und wir hatten doch alle mit kühlerem Wetter gerechnet! Aber Flexibilität (in diesem Falle Zwiebeltechnik) war die Devise, eine Devise, die für die gesamte Reise gelten sollte. Der Bus brachte uns nach Kyoto, unserem Standort für die nächsten vier Tage. Im Hotel begrüßten uns japanische Damen im Kimono, auf den Fluren ertönte Vogelgezwitscher (natürlich vom Band). Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, traf man sich anschließend in der Lobby und Frau Schmidts generalstabsmäßige Planung des Ablaufes begann! Rückblickend erscheint es mir immer wieder unglaublich, wie viel wir in der doch verhältnismäßig kurzen Zeit gesehen und erlebt haben; vielfach mit dem Gedanken: Hier möchte ich noch einmal wieder hin mit mehr Zeit und Muße. Ein Gedanke, der bestimmt etliche der Gruppe bewegen wird, erneut nach Japan zu reisen. Von Kyoto aus wurden der Ryoanij-Tempel, der goldene Pavillon, das Nijo-Schloß (mit dem Nachtigallen-Parkett, wirklich melodisch), der silberne Pavillon, der Heian-Schrein, der Kiyomizu-Tempel und etliche Gärten besichtigt. Nach einer Fahrt nach Nara mit dem Besuch des Todaiji- und des Horyu-ji-Tempels und des Isui-en-Gartens, z.T. begleitet und angebettelt von den vierbeinigen „Götterboten“ (Rehe und Hirsche) kehrten wir zu unserer letzten Übernachtung nach Kyoto zurück. Ein Teil plumpste ins Bett, ein Teil in das entspannende heiße Badewasser des Hotelbades. Der nächste Tag brachte weitere Highlights – den Besuch der Burg der weißen Reiher (Himeji) und die Fahrt nach Miyajima mit der Übernachtung in einem der am schönsten gelegenen Ryokans. Nach dem Aufschieben der Shoji vor den Fenstern, der Blick, eingerahmt von Kiefernzweigen, über die japanische Inlandsee, der leere Raum mit den Tatamis – alles strahlte eine unwahrscheinliche Ruhe aus und entsprach in vollem Maße meinen Vorstellungen vom traditionellen Japan. Am Abend trafen wir uns (alle in Yukatas gewandet, die bei den beiden größten Gruppenmitgliedern etwas knapp saßen) zu einem opulenten japanischen Gastmahl - oishii! An diesem Abend übertraf der Sake-Konsum den Tee-Konsum eindeutig! Am darauf folgenden Vormittag fuhren wir nach Besichtigung des Itsukushima-Schreins weiter nach Hiroshima. Wenn man sieht, wie die Stadt nach dem 6.8.1945 aussah, fällt es schwer zu akzeptieren, dass nach diesen furchtbaren und so endgültig aussehenden Verwüstungen wieder eine lebendige moderne Stadt entstehen konnte. Der folgende Tag brachte mit dem Besuch der Mikimoto-Perlenzucht-Anlage ein ausgesprochenes Kontrastprogramm. Wir schauten, träumten über den Perlen, Frau Schmidt organisierte, behielt die Zeit im Auge und rief schließlich, wie immer, zum Aufbruch. Während der Reise erfanden wir eine neue Geschwindigkeitsmaßeinheit genannt „Schmidt“, das bedeutete die Geschwindigkeit, mit der wir uns jeweils fortbewegten. Sie lag in der Regel zwischen 2 und 4 Schmidt; 1 Schmidt = ruhiger Gang, bei 4 Schmidt näherten wir uns 6 km/h! Am 12.11. besuchten wir Teile des Fuji-Hakone-Nationalparks mit seinen heißen Quellen bei Owakudani (auch unser Hotel war mit einem Onsen ausgestattet). Und wir hatten am nächsten Tag Glück: der heilige Fuji zeigte sich uns in voller Schönheit, was, wie wir hörten, nicht selbstverständlich ist. Nach einer Übernachtung in Tokyo und einem ersten „Schnupperkennenlernen“ dieses riesigen Molochs näherten wir uns zwei weiteren Höhepunkten der Reise: dem Besuch des „Bonsai-Village“ in Omiya und dem Homestay bei japanischen Familien in Tsurugashima. In Omiya zeigte uns der Bonsai-Meister Herr Yamada seine Schätze, darunter eine eintausend Jahre alte Kiefer. Unsere „Bonsai-Experten“ gerieten aus dem Häuschen! Als wir dann noch einen Besuch beim Guru der Bonsaikultur, dem Altmeister Kato machen durften zu einer Besichtigung seines Gartens verbunden mit einer Einladung zum Tee, war die Freude unserer „Bonsaiisten“ nicht mehr zu übertreffen. Danach machten wir uns sehr gespannt auf den Weg nach Tsurugashima zum Homestay. Das warme Willkommen, die Aufgeschlossenheit und das Eingehen jeder einzelnen Gastgeberfamilie auf uns, ihre Gäste waren überwältigend. Die Verständigung lief über Englisch, einige japanische Brocken (ein Hoch auf japanisch-deutsche Wörterbücher und Sprachführer) und sehr ausdrucksstark über „Hände und Füße“. Es ging blendend, und es wurden Verbindungen geknüpft, die bestimmt über die Reise hinaus halten werden. Jeder aus der Gruppe wird an diesen Aufenthalt unterschiedliche Erinnerungen haben. Sei es die Teilnahme am Shichi-go-san, der Besuch eines Papiermuseums, einer Kabuki-Vorstellung, die Einkleidung in einen Alltags- und Festtagskimono und und und. Die Teilnahme an der Teezeremonie im Hause der Teemeisterin Frau Uchida wird mit ihrer schlichten Schönheit und Eindringlichkeit allen im Gedächtnis bleiben. Am nächsten Morgen dann das „Event“, wie die japanischen Gastgeber es nannten, die offizielle Veranstaltung der Internationalen Freundschaftsgesellschaft von Tsurugashima mit Shamisen-, Koto-, Shakuhachi- und Trommelkonzert und vielen, vielen Reden. Zum Abschied am Morgen des 16.11. waren alle Gastgeber erschienen und wort-, gestenreich und teilweise auch gerührt trennte man sich. Bis zu unserer Rückreise am 18.11. folgten noch 2 Tage in Tokyo, angefüllt mit Besichtigungen, Besorgungen und Stadterkundungen auf eigene Faust. Im Flugzeug gingen mir viele Bilder, Gedanken und Erinnerungen durch den Kopf: Kyoto mit seinen Tempeln und seinen melodischen Straßenampeln (mit unterschiedlichen Vogelrufen), der elegante Schwung der Dächer bei den Schreinen, die roten Torii vor dem blauen Himmel, die Vollkommenheit in der Reduzierung auf die Einfachheit der Form, auf das Wesentliche bei vielen traditionellen Gegenständen, die wunderschönen Gärten mit ihren ganz eigenem Zauber, das Rot der Stempel gegen das Schwarz der Tusche bei den Einträgen in den Tempelbüchern, die Begegnung mit Menschen, insbesondere ein langes, zutiefst bewegendes Gespräch mit einer Zeitzeugin in Hiroshima und der Kontakt mit den Gastfamilien, die Landschaft, das Nebeneinander von alt und neu, von Tradition und Moderne und der feste Wille wieder nach Japan zu reisen! Die Zeit war einfach zu kurz! Dass diese Reise ein solcher Erfolg wurde und alle Teilnehmer hellauf begeisterte, ist vor allem Frau Schmidt, unserem guten „Reisegeist“ zu verdanken. Sie organisierte, räumte Schwierigkeiten aus dem Weg, glättete Wogen, betätigte sich geduldig als Dolmetscherin, ging auf die Wünsche und Nöte der einzelnen Teilnehmer mit bewundernswerter Langmut ein und verlor nie die Fassung und den Überblick. Besser hätten wir es nicht treffen können! Dieser kurze Reisebericht kann nur ein paar Schlaglichter aufzeigen. Die Beschreibung alles Gesehenen und Erlebten würde diesen Rahmen sprengen. Für mich und bestimmt auch für andere Mitreisende steht fest: Kanarazu mata ikimasu ! (Sabine Wia Klemmt)

Impressum

Impressum: Herausgeber: Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V. Präsident: Dr. Dr. h.c. Günther Haasch Anschrift: Sony-Center, Kemperplatz 1, 10785 Berlin, Tel (030) 2575 1157, Fax: 2575 1158 Bürozeiten: Mo, Do und Fr von 9-13 hr, Di von 13 – 17 Uhr E-Mail: djg-berlin@t-online.de , Web: www.djg-berlin.de Redaktion: Katrin-Susanne Schmidt, Dr. Ulrich Wattenberg Web-Master: Markus Willner, Japanische Übersetzungen: Atsuko Rossow Postbank BLZ 100 100 10 Kto-Nr. 5512-103 Berliner Bank BLZ 100 200 00 Kto Beiträge: 9980 515 400, Werbung 9980 515 401

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